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»Aber, Paige!«, fuhr Piper auf. »Das ist doch verrückt!«
»Ist es das?«, entgegnete Phoebe und legte Piper eine Hand auf die
Schulter. »Weißt du, ich merke, wie ich ein schlechtes Gewissen
bekomme. Wir waren nämlich in der letzten Zeit nicht gerade die
hingebungsvollsten Partnerinnen.«
Piper blickte zu Boden, dann sah sie Phoebe skeptisch an.
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»Ich meine, durch die ganze Geschichte mit Josh habe ich erst
begriffen, wie gut Cole zu mir passt«, fuhr Phoebe fort. »Er respektiert
die Magie, statt sich vor ihr zu fürchten. Er ist noch nie vor den
Herausforderungen, die unsere Lebensweise nach sich zieht,
davongelaufen & « Phoebes Stimme brach.
»Und all das wollte ich ihm sagen, sobald sich die Situation ein
wenig beruhigt«, erklärte sie schließlich. »Jetzt kann ich nur noch
beten, dass ich überhaupt Gelegenheit dazu haben werde.«
»Du hast Recht«, sagte Piper und lehnte sich an den
Küchenschrank. »Diese blöden Fragebögen! Warum habe ich
geglaubt, meine Ehe bewege sich auf eingefahrenen Gleisen?«
Dann sah sie Paige an.
»Und du hast auch Recht«, sagte sie. »Das ist möglicherweise der
blödeste Spruch, den du je von mir hören wirst, aber & vielleicht ist
die Liebe doch stärker als alles andere. Oder wenigstens stärker als
Lupercalus. Lasst es uns versuchen!«
Sie riss die Kellertür auf und ließ rasch alle knurrenden Jungs im
Raum erstarren.
Paige eilte sofort die Treppe hinunter und orbte mit dem reglosen
Leo zurück in die Küche. Als die Kellertür wieder fest verschlossen
war, nickte Piper ihren Schwestern zu. Sie setzten Leo auf einen Stuhl
und hielten ihn von beiden Seiten an den Armen fest.
Nun schnippte Piper mit dem Finger, um ihren Mann aus der
Erstarrung zu befreien.
»Piper!«, brüllte Leo. Sofort wuchsen messerscharfe Nägel aus den
Fingern der rechten Hand und er begann, nach allen Seiten
auszuschlagen, um sich aus Phoebes und Paiges Griff zu befreien.
»Leo & «, setzte Piper an.
»Leid tun & Es wird dir Leid tun!«, schrie Leo.
»Hör damit auf!«, kreischte Piper und fiel vor Leo auf die Knie.
Plötzlich war der ganze Plan vergessen. Es war, als hätte es nie eine
Katastrophe gegeben. Nur sie und Leo waren in der Küche, in der sie
schon so oft miteinander geplaudert oder über ihre kulinarische
Experimente gelacht hatten. Warum weiß ich diese Dinge erst zu
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schätzen, wenn ich Gefahr laufe, sie zu verlieren?, grübelte Piper und
ihr stiegen die Tränen in die Augen.
»Leo«, fing sie an. »Tut mir Leid, was ich dir in den letzten Tagen
zugemutet habe. Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe.
Gerade die Eigenschaften, die dich laut irgendwelcher unbedarfter
Beziehungsgurus zu einem nicht ganz idealen modernen Ehemann
machen, liebe ich so an dir. Ich liebe dich, weil du mich keine Tür
selbst öffnen lässt, egal wie stark meine Magie ist. Ich liebe dich, weil
du mich jeden Morgen mit einem albernen kleinen Liedchen weckst.
Und ich liebe es, dass du häuslich bist, Leo.«
Piper hatte das Gefühl, ihre Worte kämen aus einem bislang
unangezapften Reservoir in ihrem Herzen. Sie sah, wie die
Gesichtszüge ihres Mannes weicher wurden.
Piper warf einen unsicheren Blick in Phoebes Richtung und legte
Leo zärtlich eine Hand aufs Knie.
»Okay, natürlich hast du auch deine Macken«, sagte sie und
lächelte leise. »Mit einem Mann verheiratet zu sein, der & tot ist, das
ist schon eine echte Herausforderung. Aber es bedeutet gleichzeitig,
dass ich mit einem Engel zusammenlebe. Ich werde das nie wieder als
selbstverständlich betrachten.« Mit diesen Worten beugte sich Piper
langsam vor. Sie war sicher, in Leos Augen so etwas wie Erkennen
aufglimmen zu sehen, bevor sich ihre Lippen zu einem sanften,
hingebungsvollen Kuss vereinten.
Als Piper wieder von Leo abrückte, lächelte sie ihn zärtlich an. Vor
Glückseligkeit hatte sie einen Augenblick lang vergessen, dass ihre
Schwestern überhaupt da waren. Sie schreckte auf, als Phoebe
flüsterte: »Er kommt von dem Trip runter. Ich glaube, es hat
funktioniert.«
Auf Leos Gesicht lag ein verträumtes Lächeln. Zitternd erhob sich
Piper und sah Paige und Phoebe entschlossen an.
»Lasst ihn los!«, sagte sie.
»Bist du sicher & «
»Lasst ihn los!«, wiederholte sie. »Er ist mein Mann. Leo würde
mir nie etwas antun.«
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Zögernd ließen Phoebe und Paige Leos Arme los. Er stand mit
wackligen Beinen auf und ging langsam auf Piper zu. Als er ihr näher
und näher kam, sah Piper an ihm herunter und bemerkte & seine
Klauenhand. Sie hatte sich nicht zu seiner normalen Hand
zurückgebildet.
»Ähm, Leo & ?«, quiekte sie.
»Tut es dir jetzt Leid, Weib?«, brüllte Leo und holte mit seinen
scharfen Krallen aus.
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»DAS HAT WOHL NICHT GEKLAPPT!«, schrie Paige, als Leo auf
Piper zumarschierte, um ihr das Herz herauszureißen. Phoebe stürzte
sich auf ihren Schwager. Sie sprang ihn von hinten an und hielt mit
aller Kraft seine ausgefahrene Klauenhand fest. »Piper!«, rief sie ihrer
Schwester zu. »Halt ihn an!«
Piper war rückwärts in die Mitte der Küche gestolpert. Sie starrte
Leo an, der um die eigene Achse wirbelte und versuchte, Phoebe
abzuschütteln. Piper war wie betäubt. Sie konnte nicht glauben, dass
ihre Zuneigungsbekundungen ohne Wirkung auf ihren Mann
geblieben waren.
»Leo, bitte!«, rief sie und legte all den Schmerz, den sie spürte, in
diese zwei Worte.
Leo hielt einen Augenblick inne. Er sah Piper in die Augen. Sie
schöpfte Hoffnung. Aber dann warf er Phoebe mit einem Ruck ab und
schleuderte sie auf den Küchentisch.
Ohne zu zögern hob Piper die Hände und ließ ihren Mann
erstarren. Paige zeigte auf den reglosen Leo und orbte ihn in den
Keller. Leider orbte sie dabei jedoch versehentlich den randalierenden
Alan herbei.
»Jaaa!«, schrie Alan und ging hinter der Kücheninsel in Deckung,
bevor ihn eine der Schwestern in den Griff bekam.
Paige schnappte sich den Fleischklopfer aus dem Krug am Herd, in
dem die Küchengeräte steckten. Phoebe machte Piper mit den Augen
ein Zeichen, dann schlich sie von links und Piper von rechts um die
Insel.
»Eins«, formte Piper mit den Lippen.
»Zwei«, raunte Phoebe.
»Drei!«, schrie Paige.
Aber als die Schwestern hinter die Kücheninsel sprangen, war von
Alan nichts zu sehen. »Rumschreien macht irgendwie den viel
gepriesenen Überraschungseffekt zunichte«, sagte Phoebe zu Paige
und verzog das Gesicht.
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»Tut mir Leid«, entgegnete Paige. »Diese Hinterhaltgeschichten
sind noch sehr neu für mich. Ich hab überreagiert.«
»Und dafür«, sagte eine finstere männliche Stimme über ihnen,
»wirst du bezahlen!«
Piper sah mit großen Augen zum Herd. Wie ein Affe kauerte Alan
auf der Dunstabzugshaube und seine silbrigen Krallen glänzten in den
Strahlen der Nachmittagssonne, die in die Küche hereinfielen.
»Wie hat er das gemacht?«, fragte Paige.
»Ich hab so den Eindruck, an der Magie von Lupercalus ist weit
mehr dran, als es auf den ersten Blick scheint«, bemerkte Phoebe.
»Ja?«, fuhr Piper auf, die wegen Leos Verweigerung vor Wut
kochte. »Dann wollen wir ihm jetzt mal zeigen, was wir draufhaben!«
Und schon schnippte sie ohne lange nachzudenken mit den Fingern
in Alans Richtung. Doch bevor die Explosion ein schwarzes,
qualmendes Loch in das weiß emaillierte Blech schlug, war er schon
von der Haube gesprungen.
In Kauerstellung landete er wie eine Raubkatze auf dem
Schreibtischstuhl. Piper feuerte sofort ein weiteres Geschoss auf ihn
ab. Erneut wich Alan geschickt aus. Diesmal war es der Drucker, der
die Ladung abbekam und in einem Funkenregen explodierte.
»Piper!«, rief Phoebe. »Denk dran! Er ist unschuldig! Wir müssen
ihn besiegen, ohne ihn & du weißt schon, zu vernichten.«
Piper hielt mitten in der Bewegung inne, woraufhin Phoebe durch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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