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Maske denkt ja keiner von den Skriptschreibern.
Es dauerte. Gel, Spray, Nadeln und Klemmen, selbst Silikonröllchen halfen nichts. Svenjas Haare
rutschten irgendwohin, nur nicht dahin, wo sie hin sollten. Als Schlampenlook oder Punk wäre
Svenjas Frisur vielleicht noch durchgegangen, aber Caren aus dem Sophienbad konnte auf keinen
Fall so aussehen.
 Wir müssen alles wieder rauswaschen, trocknen und dann neu aufbauen. Terrys vierter
Versuch, die Haare umzulegen und mit Gel zu festigen, war soeben gescheitert.
 Geht nicht. In einer halben Stunde wird gedreht. Kerstin saß in der Ecke in einem Korbsessel
und betrachtete alles seelenruhig.
Svenja hob die Hände schützend über den Kopf.  Okay, Terry, das war s. Finger weg von
meinen Haaren. Das wird nichts mehr. Mira, sei so lieb und stecke mir einen von deinen Hüten
irgendwie so auf diesen Mopp, dass man nichts mehr davon sieht. Und von Leon will ich kein
Wort hören. Meinen Nacken hat er dann ja frei für seine Wahnsinnsspritze.
Mira holte die Hüte für die drei nächsten Szenen aus den Hutschachteln.  Der gelbe Sommerhut
ist zu groß, dann kommt Felix gar nicht an deinen Hals. Und der da &  , Mira hielt den weißen
Turbanhut mit den Perlen hoch,  & hält die Haare zwar zusammen, aber dann ist er ruiniert.
 Geht nicht, wir haben in unserem Budget kein Geld für einen Ersatzhut. Sorry. Kerstins
Stimme war freundlich, aber entschieden.
 Also bleibt der kleine Hut, den du eigentlich zur Dinner-Szene tragen sollst. Das Bordeauxrot
können wir verantworten.
Terry sortierte lautstark ihre Schminkutensilien. Mira hatte Hutnadeln zwischen den Zähnen
und steckte den Hut fest. Svenja war den Tränen nahe.
 Er ist zu klein , kam Kerstins Kommentar aus der Ecke.
 Mist! Kerstin hatte recht.  Ich könnte noch einen Schleier annähen, aber dann kann Felix
nicht zustechen.
 Ich will eh nicht, dass mich jemand sticht. Diese ganze Episode ist eh totaler Quatsch.
Svenjas Stimme zitterte, und Mira strich ihr leicht über die verklebten Haare. Leise sagte Svenja:
 Gibt es denn keinen vernünftigen Friseur in dieser Stadt?
 Ich bin eine ausgebildete Friseurin , kam es von Terry aus der Ecke.
 Ein Friseur &  Kerstin sprang aus dem Sessel und zog ihr Handy raus.  Das ist es. Ich habe
einen Freund, der im Grunewald die High-Society-Damen frisurtechnisch auf Vorderfrau bringt.
Der hat bestimmt eine Idee.
Mira packte den roten Hut wieder weg, während Svenja immer noch unglücklich in den Spiegel
starrte.
 Da ist nichts mit Styling zu machen? Bist du sicher? Kerstin zog Grimassen und lauschte
angestrengt.  Aha. Wir finden hier schon so etwas in der Richtung.  Stimmt, das verstehe ich. 
Okay, genau. Danke. Ich schicke dir ein special welcome der Produktion. Ciao. Sie drückte auf
die Austaste und steckte das Handy weg. Ihre Augen blitzten.
 Und? , fragten Mira und Svenja gleichzeitig.
 Ronny sagt, da hilft nur eine Deko mit etwas Schnurartigem. Etwas, das die Haare
zusammenhält und gleichzeitig verbirgt. Kerstins Blick schweifte durch die Garderobe und blieb
an der gegenüberliegenden Wand hängen.
 Das ist nicht dein Ernst &  Svenjas Stimme erstarb.
 Wir haben keine Alternative, Schätzchen. Kerstin griff zu der Minilampenkette, die Svenja
nach einem orientalischen Gelage von der Szenendeko gerettet hatte.
 Mit meinen Hutnadeln könnte es halten. Mira half Kerstin, die Strähnen um die Lampenkette
zu winden und die Birnchen strategisch in Svenjas gelackten Locken zu verteilen.
Kerstin drehte sich zu Terry um, die alles mit bitterböser Miene verfolgte.  Terry, geh schon
mal zu Paul und sage ihm, dass wir eine Batterie für die Lämpchen brauchen. Irgendwas, das wir
in Svenjas Kostüm unterbringen können.
Alle drei schauten sie in den Spiegel, der Terry zeigte, wie sie wütend ihren Schminkkasten
zuklappte. Aber die Irin war klug genug, Kerstins Auftrag sofort nachzukommen.
 Ich sehe aus wie eine italienische Kitsch-Madonna. Svenja klang nicht überzeugt. Aus dem
Spiegel blickte ihr eine gekrönte Caren mit Sturmfrisur entgegen.
 Aber dein Schwanenhals könnte nicht besser zur Geltung kommen. Mira strich ihr sanft über
die weiße Haut.  Nur Mut, Schätzchen.
Wie immer lag ein Duft von Espresso in der Luft, als Mira den Gang nach vorn zum
Requisitenraum rannte. Koffein würde ihnen jetzt allerdings auch nicht weiterhelfen. Aber die
Idee von Kerstins Friseur-Freund war spitze. Sie brauchten nur noch die langen Hutnadeln, mit
denen sonst Sommerhüte mit breiten Rändern festgesteckt wurden. Mira hatte schon in Svenjas
Garderobe gesucht, aber wahrscheinlich hatte sie die Nadeln in der Requisite mit den
Hutschachteln verstaut.
Der Requisitenraum lag vorne, fast direkt vor der automatischen Tür zur Produktionshalle.
Früher, als hier auf dem Gelände die legendären UFA-Filme gedreht wurden, war der Raum sicher
bloß für Putzsachen genutzt worden. Beim Film kümmerte sich ein Team um die Requisite, beim
Fernsehen musste sogar die Hutmacherin mit anpacken. Mira seufzte, dann stand sie vor der grau
gestrichenen Tür. Fast wäre sie in den Raum hineingeplatzt, aber in dem Augenblick hörte sie, wie
innen etwas dumpf auf den Boden fiel, dann einen leisen Fluch. Da drinnen machte sich doch
jemand an ihren Hutschachteln zu schaffen! Schon wollte Mira erbost die Klinke drücken, doch
plötzlich hatte sie eine Vision von Miss Marple, wie sie in 16.50 ab Paddington hinter einem
Schrank stand. Sie erstarrte in der Bewegung. Der Dieb! Wer immer sich hier heimlich im
Requisitenraum zu schaffen machte, musste der Dieb sein. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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