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Die hüpfenden Baumtiere hielten sich an die
oberen Äste, und unten waren Insekten in großer
Vielfalt; vogelähnliche Tiere mit vier Flügeln und
blaßblaue, blasenförmige Flugtiere surrten, pfiffen
und gaben ein blökendes Geräusch von sich. Dann
hörten die Reisenden wieder ein schweres
Trampeln, lautes Kreischen und wildes Zischen,
doch die Verursacher dieser Geräusche sahen sie
nicht.
Nun wurde der Jinga zum behäbigen Strom mit
zahlreichen kleinen Inseln; jede dieser Inseln trug
reiche Vegetation, meistens federblättrige und
fächerförmige Palmenarten. Einmal bemerkte Reith
aus den Augenwinkeln heraus ein mit drei jungen
Leuten besetztes Kanu, doch als er wieder
hinschaute, war da nur eine Insel, und schließlich
wußte er selbst nicht mehr, was er gesehen hatte.
Einmal schwamm ihnen eine Weile ein Biest nach,
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das mindestens zwanzig Fuß lang war, doch das
verlor allmählich das Interesse und tauchte weg.
Bei Sonnenuntergang schlugen die Reisenden am
Strand einer kleinen Insel ihr Lager auf. Nach einer
halben Stunde wurde Traz unruhig, stieß Reith an
und deutete in das Unterholz. Sie hörten ein leises
Rascheln, und dann nahmen sie einen
merkwürdigen Geruch wahr. Einen Augenblick
später tat das Biest, das hinter ihnen her
geschwommen war, einen furchtbaren Schrei und
machte einen Satz, aber Reith schoß ein
Explosivgeschoß direkt in das aufgerissene Maul;
das Biest beschrieb ein paar hüpfende Kreise, ließ
sich schließlich ins Wasser gleiten und
verschwand.
Die Gruppe nahm wieder die Plätze am
Lagerfeuer ein, und Helsse sah besorgt zu, wie
Reith seine Schußwaffe wieder in seinem Beutel
verstaute. Doch seine Neugier war noch etwas
größer als seine Angst.
»Woher hast du diese Waffe?« fragte er.
»Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Offenheit
Probleme schafft. Dein Freund Dordolio hält mich
für einen Irren; Anacho, der Dirdirmann, glaubt, an
einen Gedächtnisverlust. Denk also, was du
magst.«
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»Wir könnten alle wohl seltsame Geschichten
erzählen, hielten wir uns an die Offenheit«,
murmelte Helsse.
»Wer will schon Offenheit?« meinte Zarfo. »Und
wer braucht sie? Ich erzähle merkwürdige
Geschichten, solange mir einer zuhört.«
»Aber Leute mit hoffnungslosen Zielen müssen
ihre Geheimnisse bei sich behalten«, warf Helsse
ein.
Traz, der Helsse abscheulich fand, warf ihm einen
verächtlichen Seitenblick zu. »Wen kann er nur
damit meinen? Ich habe weder aussichtslose Ziele,
noch Geheimnisse.«
Anacho schüttelte den Kopf. »Geheimnisse?
Nein. Nur Zurückhaltung. Hoffnungslose Ziele?
Ich reise mit Adam Reith, weil ich nichts Besseres
zu tun habe. Unter den Halbmenschen gelte ich als
Auswurf. Und als Ziel kenne ich nur das
Überleben.«
»Ich habe ein Geheimnis«, erklärte Zarfo. »Das
Versteck meiner paar Sequinen. Mein Ziel? Auch
bescheiden. Eine Wiese am Fluß südlich von
Smargash, eine Hütte unter Taybeerenbäumen, ein
höfliches Mädchen, das meinen Tee kocht. Und die
empfehle ich euch auch.«
Helsse schaute in das Feuer und lächelte. »Jeder
meiner Gedanken ist fast zwangsläufig ein
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Geheimnis. Und meine Ziele  wenn ich nach
Settra zurückkehre und die Mördergilde irgendwie
von mir ablenken kann, will ich recht zufrieden
sein.«
»Und ich bin zufrieden, wenn es diese Nacht
trocken bleibt«, meinte Reith.
Sie zogen schließlich das Boot an den Strand,
kehrten es um und machten mit dem Segel einen
trockenen Unterschlupf. Kaum waren sie damit
fertig, begann es auch schon zu regnen. Das
Lagerfeuer erlosch, und unter dem Boot sammelten
sich Pfützen. Erst gegen Mittag des nächsten Tages
brachen die Wolken auf, und die Reisenden luden
ihre Vorräte in das Boot und setzten ihre Reise
nach Süden fort.
Der Jinga wurde immer breiter, bis die beiden
Ufer nur noch als Schatten am Horizont zu
erkennen waren. Der Sonnenuntergang wurde zu
einem Aufruhr an Schwarz, Gold und Braun. Als
sie durch das amberfarbene Zwielicht fuhren,
hielten sie nach einem Platz für die Nacht
Ausschau, und als die Dämmerung sich zu einem
dunklen Purpurbraun vertiefte, fanden sie endlich
einen Sandhügel, auf dem sie die Nacht
verbrachten.
Am folgenden Tag kamen sie in die Sümpfe. Der
Jinga teilte sich in mindestens ein Dutzend Arme,
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die Schilfinseln einschlossen, und die Reisenden
verbrachten eine unbequeme Nacht im Boot. Gegen
Abend schob sich grauer Schiefer über den Sumpf
und schuf eine Kette felsiger Inseln. Vor unendlich
langer Zeit hatte einmal das Volk von Tschai diese
Inseln als Pfeiler für eine Brücke über den Strom
benutzt, doch die war schon sehr lange zerfallen.
Auf der größten Insel schlugen die Reisenden ihr
Lager auf, aßen getrockneten Fisch und etwas
muffig schmeckende Linsen, die sie von den Hoch
Har bekommen hatten.
Traz wurde immer unruhiger, machte eine Runde
um die Insel und erstieg den höchsten Punkt; Reith
trat zu ihm. Aber sie sahen nichts. Sie kehrten also
zum Lagerfeuer zurück, stellten aber Wachen auf.
Reith wachte bei Anbruch der Dämmerung auf und
wunderte sich, warum man ihn nicht geweckt hatte.
Das Boot war verschwunden. Er schüttelte Traz
wach, der die erste Wache gehabt hatte. »Wen hast
du dann gerufen?« fragte ihn Reith.
»Es war Helsse.«
»Und er hat mich nicht geweckt. Das Boot ist
weg.«
»Und Helsse auch«, stellte Traz fest. Aber er
deutete zur nächsten Insel, die nur etwa einen guten
Steinwurf entfernt war. Dort schwamm das Boot.
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»Da hat Helsse einen mitternächtlichen Ausflug
gemacht«, bemerkte er.
Reith rief wiederholt nach ihm, es kam aber keine
Antwort, und zu sehen war er auch nicht. Reith
schätzte die Entfernung zum Boot ab. Das Wasser
war ruhig und schieferfarben. Aber Reith schüttelte
den Kopf. Hier stimmt etwas nicht. Er entnahm
seinem Beutel die Leine, die einmal zu seinem
Überlebenskoffer gehört hatte, band einen Stein ans
Ende und warf ihn nach dem Boot. Er fiel zu kurz,
und Reith zog ihn zurück. Plötzlich straffte sich die
Leine. Etwas Schweres und sehr Lebendiges hing
daran.
Reith schnitt eine Grimasse. Er warf den Stein
noch einmal, und diesmal landete er im Boot. Nun
konnte er es übers Wasser heranziehen. Zusammen
mit Traz fuhr er hinüber zur Nachbarinsel, doch
von Helsse war keine Spur zu entdecken. Aber
unter einem Felsen fanden sie ein Loch, das schräg
in den Boden hineinführte. Traz schnüffelte und
winkte Reith heran. Es roch nach Erdwürmern.
Leise erst, dann lauter rief er hinein »Helsse!
Helsse!« Keine Antwort.
Sie kehrten zu ihren Gefährten zurück. »Es
scheint, die Pnume spielen uns Streiche«, erklärte [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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